Wissenschaftspreis für Physische Geographie, Frankfurt am Main 2023
Geplante Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld werde ich für die Untersuchung landwirtschaftlicher Terrassensysteme zum Verständnis präkolumbischer Landnutzungsdynamiken in den südperuanischen Anden einsetzen.
Ein eindrucksvolles Zeugnis für das Ausmaß der Mensch-Umwelt-Interaktion und der anthropogenen Landschaftsveränderung im präkolumbischen Südamerika sind die heute nur noch zu einem Bruchteil genutzten Ackerbauterrassen an den Steilhängen der Anden. Wie in anderen Andenregionen fehlen auch in Südperu systematische Untersuchungen dieser landwirtschaftlichen Terrassensysteme und der Landnutzungsgeschichte früher Gesellschaften. Julia Meister möchte diese Forschungslücke schließen und mit dem Preisgeld ein geplantes DFG-Projekt zur Erforschung dieser Terrassensysteme vorbereiten. Im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit Dr. Christian Mader (Altamerikanistik, Universität Bonn) sollen ausgewählte Terrassensysteme in einem Untersuchungsgebiet zwischen 1.300 und 4.000 m ü. NN an der Westflanke der Anden im Süden Perus systematisch untersucht werden. Um die Landnutzungsgeschichte der letzten vier Jahrtausende in der Region zu rekonstruieren, wird ein integrativer Ansatz verfolgt, der eine Vielzahl von physisch-geographischen und archäologischen Methoden (z.B. GIS und Fernerkundung, bodenkundliche Untersuchungen, archäologische Surveys und Ausgrabungen) kombiniert und zu einem besseren Verständnis der sozio-ökonomischen und sozio-ökologischen Dynamiken in präkolumbischer Zeit beitragen soll.
Vgl. dazu An integrative approach to ancient agricultural terraces and forms of dependency: the case of Cutamalla in the prehispanic Andes“ (Febr. 2024)
Jun.-Prof. Dr. Julia Meister
Juniorprofessorin für Geoarchäologie und Quartärforschung
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Institut für Geographie und Geologie
Arbeitsgruppe Geoarchäologie und Quartärforschung
Am Hubland
97074 Würzburg
E-Mail: julia.meister@uni-wuerzburg.de