Hanna Bremer studierte in Göttingen Geographie, Geologie und Physik und wurde dort auch mit einem Thema zur fluvialen Geomorphologie promoviert. Ihre Habilitation in Heidelberg führte sie nach Zentralaustralien, wo sie sich sehr intensiv mit der Reliefentwicklung, insbesondere auch der Genese von Inselbergen, beschäftigte. Von 1972 – 1993 hatte sie den Lehrstuhl für Geomorphologie an der Universität zu Köln inne, wo sie ihren Schwerpunkt „Tropische Geomorphologie und Böden“ durch zahlreiche Forschungsprojekte ausbaute. Um sich auf ein regional möglichst breites Spektrum von Feld- und Labordaten stützen zu können, hat sie verschiedene Gebiete in Afrika, Indien, Sri Lanka und Südamerika im Rahmen ihrer Untersuchungen bearbeitet.Mit ihren engsten Mitarbeitern veröffentlichte sie zahlreiche Untersuchungen zur Morphogenese der Feuchten Tropen mit dem Schwerpunkt Reliefentwicklung und Verwitterung. Ihre Bücher „Die Tropen, Relief und Böden“, „Inselberge“ und „Klimagenetische Geomorphologie“ lieferten weitreichende Beiträge nicht nur zur nationalen Diskussion. In den 1980er Jahren spielte Hanna Bremer eine wichtige Rolle bei der Neuorganisation der internationalen Geomorphologie und bei der Gründung der International Association of Geomorphologists (IAG). Dafür wurde sie 1993 mit dem Honorary Senior Fellowship der IAG ausgezeichnet.Von 1973 – 1992 war sie Chief Editor der Zeitschrift für Geomorphologie. Sie hat dabei sehr viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihren ersten Publikationen unterstützt. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere der jungen Wissenschaftlerinnen, war ihr, auf Grund der eigenen Lebenserfahrung, eine Herzensangelegenheit. Dies wollte sie auch mit der Einrichtung der Stiftung über den Tod hinaus weiterführen.