Am 25. September, am Vortag der Eröffnung des Deutschen Kongresses für Geographie 2019, vergab die Prof. Dr. Frithjof Voss Stiftung — Stiftung für Geographie in der Christian-Albrechts-Universität Kiel erneut ihre Auszeichnungen.
Den Wissenschaftspreis für Humangeographie erhielt Privatdozent Dr. Carsten Butsch, Universität zu Köln.
Bislang ist über städtische Gesundheit immer nur aus medizinischer Perspektive gearbeitet worden. Butsch forscht seit Jahren über die Wirkung von unterschiedlichen ökologischen, sozioökonomischen und politischen Einflussfaktoren auf die urbane Gesundheit in Mega-Städten, besonders in der so genannten „Dritten Welt“. Außerdem befasst er sich mit den komplexen Migrationshintergründen und Alltagspraktiken von indischen Migrantinnen und Migranten in Deutschland.
Die Jury, bestehend aus den Vorsitzenden der geographischen Verbände, begründete die Preisvergabe wie folgt:
„Gesellschaftsrelevante Wissenschaft, holistisches, vernetztes Denken, Interdisziplinarität und Internationalität verbindet Carsten Butsch mit hohem persönlichen Engagement – in der Forschung ebenso wie in der Lehre und akademischen Selbstverwaltung.“
Den Wissenschaftspreis für Physische Geographie erhielt Prof. Dr. Severin D. H. Irl, Goethe-Universität Frankfurt/Main.
Irl bietet völlig neue Zugänge zur Bio-Geographie und Bio-Diversität sowie zur Störungsökologie am Beispiel der Pflanzenwelt gebirgiger Inseln, die er als Modellsysteme nutzt. Diese regional bis lokal orientierte Inselökologie lässt wertvolle Rückschlüsse auf die Probleme globaler Bio-Diversität zu.
Die Jury begründete die Preisvergabe wie folgt:
„Herr Irl trägt durch Vorträge, Publikationen und Kooperationen entscheidend zur Weiterentwicklung der Biogeographie und damit der Physischen Geographie bei. […] Die Gutachter merken insbesondere die hochrangige und stark internationale Ausrichtung seiner Publikationen an.“
Beide Preisträger gehören damit zu den besonders hoffnungsvollen Nachwuchskräften der deutschen Geographie und entsprechen mit ihren Forschungsleistungen in hervorragender Weise der Forderung der Prof. Dr. Frithjof Voss Stiftung nach zukunftsweisender wissenschaftlicher Leistung.