Abb. 1 Verlauf der Reiseroute durch den Iran;
Karte entnommen aus: Diercke Taschenatlas der Welt, 13. Aufl., dtv,
2001, S. 104; © Westermann Gruppe
Iran-Exkursion vom 29. April bis 16. Mai 2017
Die diesjährige geographische Länderexkursion des Freundeskreises der Prof. Dr. Frithjof Voss Stiftung führte – 18tägig – mit dem Bus von Tabriz zunächst an dem noch verschneiten Viertausender Kuh-e-Sabalan des Elburs-Gebirges entlang in die Tiefebene des Kaspischen Meeres. Durch das grüne Sefid-Rud-Tal mit Olivenanbau erreichten wir wieder das Hochland mit den Orten Hamadan (geschichtlich: Ecbatana), Kermanshah und Khorramabad. Anschließend querten wir das mit spektakulären Gebirgsformationen und tief gestaffelten Bergketten überaus eindrucksvolle Zagrosgebirge und uns empfing die heiß-feuchte Tiefebene Mesopotamiens nahe der irakischen Grenze (weiträumige Militäranlagen unübersehbar) mit ihrem altgeschichtlichen Zentrum der Elamiter.
Von dem quirligen Ahwaz aus, dem Ölzentrum am Karounfluss, 120 km nördlich des Persischen Golfs, passierten wir in östlicher Richtung mehrere Ölfelder und Wüstensteppenlandschaften. Entlang den auslaufenden Zagrosketten stiegen wir wieder hoch in das faszinierende Zagrosgebirge nach Yasuj, um von dort aus am Rande der großen Wüste Dasht-e Kavir entlang die unerwartet grünen, sehr interessanten Städte Shiraz (die Stadt der Rosen, Nachtigallen und Liebe; mit den Dichtern Hafez und Saadi), die Wüstenstadt Yazd (das Zentrum der Zarathustrer mit den Türmen des Schweigens) und Isfahan (Ort voller schöner Moscheen mit der berühmten blauen Fliesenkeramik) anzufahren. Nach Stopps in Natanz, Kashan und Qom und mit Ausblicken auf das Atomversuchsareal unter militärischer Bewachung und den kleineren Hoz-e Soltan-Salzsee endete die 4.500 km lange Reise in Teheran (Besuch des Nationalmuseums und des Golestan-Palastes).
Diese Route hatte unser wissenschaftlicher Reiseleiter, Prof. Dr. Eckart Ehlers, Universität Bonn, mit 50jähriger Iran-Erfahrung, sehr sorgfältig auf geographische Schwerpunkte hin zusammengestellt, aber gleichzeitig geschickt verknüpft mit den wichtigen historischen Stätten und bedeutenden wirtschaftlichen Gebieten des heutigen Iran. Sie gab den 20 akademischen Teilnehmer(n)innen unterschiedlicher Fachrichtungen auf diese Weise die vorzügliche Gelegenheit, die Schönheit und Vielfalt des Landes mit seiner langjährigen Geschichte und Kultur sowie heutigen Lebensbedingungen in der Abhängigkeit unterschiedlicher geographischer Gegebenheiten kennenzulernen.
Prof. Ehlers strukturierte die verschiedenen thematischen Bereiche und nahm sie vor Ort je nach ihrer Bedeutung als Leitfäden für uns wieder auf, um sie zu vertiefen. Die Nachhaltigkeit dieser „Lehrstunden“ wurde noch für jeden von uns unterstützt durch schriftliches, wissenschaftlich unterlegtes Informationsmaterial, das er mit großem Engagement für die Reise zum Verteilen vorbereitet hatte und das manch vertiefende Diskussion nach sich zog.
Themenschwerpunkte standen somit immer wieder im Mittelpunkt, sind aber in Fülle und Intensität nur ansatzweise zu beschreiben, ebenso wie die Empfindungen bei uns inmitten all dieses persönlichen Erlebens.